Digitalisierung: Wie funktionieren „geschützte Räume“?
Man hört immer wieder, dass wir als Unternehmen die nächsten Schritte der Digitalisierung in einem sogenannten „geschützten Raum” entwickeln sollen. Wie sieht dieser Raum denn genau aus beziehungsweise vor was oder vor wem soll er geschützt werden? Bei vielen Produkten, die uns angeboten werden, haben wir den Eindruck, dass vor allem die Realität im Unternehmen keinen Zutritt hatte…
Der geschützte Raum schützt – ganz hart formuliert – das Digitalisierungsprojekt vor dem eigenen Unternehmen und den internen Mitarbeitern. Denn – und das ist inzwischen auch durch Studien belegt – die digitale Transformation in den Unternehmen scheitert meist an internen Grabenkämpfen. Leider behindern die unternehmensinternen Widerstände die digitale Transformation am häufigsten. Mit einem Anteil von mehr als 65 Prozent steht „die Verteidigung bestehender Strukturen” an Top 1 der Fail-Liste. Dieses „Bewahrertum“ sorgt für eine schleppende Digitalisierung und hängt uns im Vergleich mit anderen Ländern (USA etwa „nur“ 28 Prozent) noch weiter nach hinten ab.
Und je größer das Unternehmen ist, umso tiefer sind Gräben, die sich hier auf tun. Abteilung eins lässt sich von Abteilung zwei nichts sagen, Abteilung drei will die Arbeitsprozesse nicht ändern („das haben wir schon immer so gemacht und das ist gut so“) und Abteilung vier hat angeblich zu wenig Zeit, Personal oder Budget – Gründe finden sich viele.